Ampel-Koalition plant Cannabis-Legalisierung

Berichten zufolge sind die Weichen für eine Legalisierung von Cannabis in Deutschland gelegt. „Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein.“ Das Zitat geht aus dem offiziellen Ergebnis-Papier der Koalitions-Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege hervor, das der Funke-Mediengruppe vorliegt.

Auch der SPIEGEL berichtet, dass sich SPD, Grüne und FDP auf einen Verkauf von Cannabis zu Genusszwecken geeinigt haben. Durch die Legalisierung von Cannabis werde die Qualität kontrolliert, die Weitergabe verunreinigter Substanzen verhindert und der Jugendschutz gewährleistet. Nach vier Jahren solle das entsprechende Gesetz mit Blick auf gesellschaftliche Auswirkungen evaluiert werden. 

Laut dem Ergebnis-Papier sei zudem geplant, Modelle zum sogenannten Drug-Checking und Maßnahmen der Schadensminimierung auszubauen. Beim Drug-Checking können Konsumierende illegal erworbene Drogen auf ihre chemische Zusammensetzung überprüfen lassen und so vor besonders gefährlichen Inhaltsstoffen gewarnt werden. Hier erfahrt ihr mehr zu diesem Thema. 

Darüber hinaus wollen die Ampel-Parteien die Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Alkohol und Nikotin sowie auch Cannabis verschärfen. „Wir messen Regelungen immer wieder an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und richten daran Maßnahmen zum Gesundheitsschutz aus“, betont die Arbeitsgruppe.   

Die ersten Pläne einer künftigen Koalition aus SPD, Grünen und FDP sickern in vielen Bereichen immer mehr durch. Der Ampel-Koalitionsvertrag soll noch im November vorgelegt werden. Das Thema Cannabis-Legalisierung wird dann sehr wahrscheinlich noch mehr Beachtung finden. 

Dabei stellt sich auch die Frage, wie die Koalition plant, die Lizenzen für den Cannabis-Verkauf zu vergeben. Zuletzt haben sich bereits Interessenvertreter*innen deutscher Apotheken positioniert und ihre Bereitschaft für den Verkauf von Cannabis erklärt.