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Neuer Ansatz: Cannabis in der Behandlung von Long-Covid
In der Vergangenheit haben wir bereits mehrfach über den Nutzen von Cannabis, speziell Cannabidiol, in der Covid 19 Akuttherapie berichtet.
So konnte beispielsweise in einer Studie des Klinikums Klagenfurt nachgewiesen werden, dass CBD die Entzündungsparameter im Blut bei an Corona erkrankten PatientInnen positiv beeinflusste und die mit CBD behandelten PatientInnen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe das Krankenhaus früher verlassen konnten.
Neben der entzündungslindernden Wirkung, wurde ebenfalls eine positive Wirkung von CBD auf Lungenschäden durch Corona nachgewiesen. Es würden zwar noch weitere Studien benötigt um die genauen Zusammenhänge zu untersuchen, aber das Forscherteam rund um Dr. Jack Yu des Dental und Medical College of Georgia der Augusta University fand erste Hinweise darauf, dass CBD den verfügbaren Sauerstoffgehalt erhöhen, die Lunge schützen und strukturelle Schäden durch Corona teilweise reparieren kann.
Während die Forschung nach Medikamenten zur Behandlung von Corona Symptomen weitergeht, steigen die Zahlen der Corona-Infizierten weltweit weiter rasant durch Omikron an. Dabei wird eine immer deutlichere Situation sichtbar, die Betroffene wie ÄrztInnen vor neue, schwierige Herausforderungen stellt.
Denn immer mehr Menschen sind nach überstandener Corona Erkrankung, in Ihrer Leistungsfähigkeit teils gravierend beeinträchtig und das oft chronisch hinweg über Monate bis Jahre. Dabei spielt es keine Rolle wie schwer der Krankheitsverlauf war, es trifft oft auch Menschen, die nur leicht oder sogar symptomfrei erkrankt waren.
Schätzungen zu Folge, leiden ca. 10% der an Corona Erkrankten an Langzeitfolgen, dem sogenannten „Long Covid Syndrom“. Dieses geht u.a. mit Müdigkeit, starker Erschöpfung nach Belastung, Gedächtnis- und Konzentrationsschwierigkeiten (Brain Fog), Atemnot, Herz-und Kreislaufbeschwerden sowie depressiven Verstimmungen und Schlafproblemen einher.
Noch ist die Ursache für Long Covid unklar, eine spezifische Behandlung für Betroffene ist zur Zeit kaum möglich. Auch hier hofft man auf die Forschung, die neue Erklärungsmodelle und Therapiemöglichkeiten hervorbringen soll. Die Not ist groß.
Nachdem Cannabis sich in der Behandlung von Corona Symptomen als hilfreich erwiesen hat, drängt sich natürlich die Frage auf, ob Cannabis in der Behandlung von Long Covid ebenfalls einen Nutzen haben kann.
In Australien hat das medizinische Cannabis-Unternehmen Bod Australia nun eine Zulassung von der britischen Regulierungsbehörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte (Medicines & Healthcare Products Regulatory Agency) erhalten, genau dieser Fragestellung nachzugehen. Untersucht werde, ob das eigene CBD Produkt MediCabilis 5% eine positive Wirksamkeit gegenüber dem Long Covid Syndrom aufweist, ins besondere gegen chronische Schmerzen, Angstzustände, Fatigue und Schlafstörungen.
Rekrutiert werden sollen für diese Studie 30 Personen, bei denen die Langzeitfolgen von Corona bereits mindestens seit 8 Wochen andauern. Über einen Zeitraum von 5 Monaten sollen die StudienteilnehmerInnen täglich eine Dosis von dem CBD-dominanten medizinischen Cannabis-Produkts erhalten. Dabei werden zum einen subjektive Daten der ProbandInnen gesammelt, wie deren Selbsteinschätzung zu Symptomen wie Schmerzen, Schlafprobleme oder Kurzatmigkeit und zum anderen objektive Daten, wie deren Herzrate, Level an Aktivität und Schlafqualität- und –quantität.
Ziel der Studie von Bod Australia ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit von Cannabis-Produkten in der Behandlung von Long Covid zu untersuchen. Sollte die Studie positiv ausfallen, ist der Verkauf Ihres CBD-Produkts im Vereinten Königreich und anderen Ländern geplant. Nachdem die Rate der Betroffenen kontinuierlich steigt und andere Behandlungsoptionen noch auf sich warten lassen, würde ein Erfolg dieser Studie große Marktchancen für medizinische Cannabis-basierte Produkte eröffnen.
Nachdem Cannabis bereits für ähnliche Erkrankungen erfolgreich eingesetzt wird, zum Beispiel bei Ängsten, Schmerzen und Schlafstörungen und wie eingangs beschrieben auch gegen akute Corona-Symptome, zeigt sich der Vorstandsvorsitzende von Bod Australia, Jo Patterson, optimistisch, dass MediCabilis 5% sich als hilfreich in der Behandlung von Long Covid-Symptomen erweisen wird.
Während noch weitere Studien benötigt werden um valide Aussagen treffen zu können, kann medizinisches Cannabis für die vielen Long Covid Betroffenen bereits jetzt vor allem eines bringen - Grund zur Hoffnung.