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THC-Skandal: Ross Rebagliati holt 1998 Olympiagold
Mit Cannabis zur Goldmedaille: Ross Rebagliati ist 1998 erster Snowboard-Olympiasieger – und sorgt zugleich für den größten Skandal bei den Olympischen Winterspielen von Nagano. Beim Dopingtest wird der Kanadier positiv auf THC getestet. Daraufhin spricht ihm das IOC die Goldmedaille wieder ab. Doch Rebagliati zieht vor den Internationalen Sportsgerichthof und bekommt nach erfolgreicher Berufung sein Edelmetall zurück. Jahre später nach seinem Olympiatriumph wird der Snowboarder zum Unternehmer. Sein Produkt: Cannabis.
Die Olympischen Winterspiele 1998 waren die Premiere für alle teilnehmenden Snowboarder. Erst im Jahr 1995 entschied das Internationale Olympische Komitee (IOC), Snowboard in das Programm der Olympischen Spiele aufzunehmen. Die junge Sportart feierte sein Olympia-Debüt in den Disziplinen Halfpipe und Riesenslalom. Letztgenannte gewann der Kanadier Ross Rebagliati. Die Freude nach dem Olympiasieg war groß, doch nach dem Dopingtest währte sie nicht lang. In einem WELT-Interview berichtet Rebagliati von den nervenaufreibenden Stunden nach dem IOC-Urteil – wonach er sich kurzweilig sogar im japanischen Gefängnis wiederfand.
Schließlich stellte sich durch die Ermittlungen des Internationalen Sportgerichtshof heraus, dass es im Fall von Marihuana beim IOC keine klare Antidopingregelung gab. So war THC zum Zeitpunkt der Olympischen Spiele 1998 noch nicht durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verboten. Im sogenannten Medical-Code des IOC hieß es damals nur, dass Marihuana-Konsum bestraft werden kann, aber nicht zwingend bestraft werden muss. Somit konnte Rebagliati die Goldmedaille wieder zugesprochen werden.
Der Kanadier selbst leugnet bis heute die Cannabis-Einnahme rund um die Winterspiele. Um sich auf Olympia vorzubereiten, hatte er den Konsum nach eigener Aussage eingestellt. In seinem Freundeskreis wäre Cannabis aber weiterhin verbreitet gewesen. Rebagliati gab schlißelich an, passiv Cannabis geraucht zu haben – auf einer Abschiedsfeier kurz vor Abflug zu den Olympischen Spielen.
Im Nachgang an die Cannabis-Posse von Nagano war die Aufmerksamkeit groß. Rebagliati war gern gesehener Gast in Talkshows, unter anderem bei „The Tonight Show“ von Jay Leno. An seinen sportlichen Höhepunkt mit dem Olympiasieg als Krönung konnte der Kanadier jedoch nicht mehr anknüpfen. Im März 2007 zog er sich vom Spitzensport zurück und schlug eine neue Laufbahn ein: Neben seinem Einsatz als Befürworter der Cannabis-Legalisierung in Kanada gründete Rebagliati auch selbst zwei Cannabisunternehmen: „Legacy Brands“ für CBD-Produkte und „Ross' Gold“ für medizinisches Cannabis.
Im November 2018 erklärt Rebagliati, dass er glücklich sei, dass Cannabis allmählich sein Stigma in der Gesellschaft verliert – und dies auch in der Welt des Sports: „Athleten lieben Cannabis. Neben anderen Faktoren verbessert es die Konzentration und ist frei von Fett und Kalorien“, so Rebagliati gegenüber der New York Times.
Auch bei der WADA scheint ein Umdenken einzusetzen: Berichten zufolge plant die Welt-Anti-Doping-Agentur, die Strafen für die Einnahme von Drogen wie u.a. Cannabis zu lockern. Eine Entwicklung die Ross Rebagliati wohl auch begrüßen würde.