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Hilft Cannabis gegen Kopfschmerzen?
In Deutschland leiden ca. 70 Prozent der Bevölkerung unter vorübergehenden oder anhaltenden Kopfschmerzen. Welche Rolle könnte medizinisches Cannabis bei der Behandlung spielen? Eine Studie der Washington State University in Pullman hat die Wirkung von Cannabinoiden auf die Symptomschwere verschiedener Kopfschmerzen analysiert. Die Forscher haben dafür Daten einer medizinischen App ausgewertet. Dabei wurde festgestellt, dass Cannabis das Potenzial hat, die Schwere von Kopfschmerzen und Migräne nahezu zu halbieren.
Die medizinische App stammt von der kanadischen Firma Strainprint, einer der führenden Datendienstleister auf dem Gebiet Medizinalcannabis. Im Rahmen der Untersuchung konnten die Studienteilnehmer aus Kanada in der App vor und nach Gebrauch von Cannabisprodukten diverse Angaben machen, unter anderem über den Verlauf ihrer Kopfschmerzbeschwerden und der konsumierten Dosis. Aus diesem Datensatz extrahierten die Forscher um die Psychologin Dr. Carrie Cuttler über 12.000 Einträge von 1306 Kopfschmerzpatienten sowie 7441 Anwendungen von insgesamt 653 Betroffenen mit Migräne. Der Untersuchungszeitraum betrug 16 Monate.
Das Ergebnis: Cannabis verbesserte bei 9 von 10 Kopfschmerzpatienten die Symptome. Mit rund 88 % lag die Quote von Migräne-Patienten nur knapp darunter. Die Schwere wurde von den Teilnehmern nach Gebrauch der Medikamente als deutlich geringer gewertet. Im Durchschnitt entsprach die Milderung etwa einer Halbierung der Schwere.
Da Frauen auf die schmerzlindernde Wirkung von Cannabinoiden empfindlicher reagieren als Männer, erwarteten die Forscher einen stärkeren Effekt bei den Teilnehmerinnen der Untersuchung. Statistisch konnte dies aber nicht bestätigt werden: Tatsächlich profitierten Männer etwas mehr vom Cannabis-Konsum als Frauen, die zudem häufiger von einer Verschlechterung ihrer Symptome berichteten.
Mit der Zeit schienen sich die Probanden auch an den Cannabis-Konsum zu gewöhnen. Dies wurde besonders bei der Wirkung von Cannabisblüten beobachtete: Die Patienten benötigten zunehmend höhere Dosen, um die Beschwerden zu lindern. Während die Wirkung gegen Migräne im Verlauf annähernd gleich blieb, fiel sie bei Kopfschmerzen immer geringer aus.
Insgesamt zeigten Konzentrate etwas bessere Effekte als Blüten, wobei vermutlich nicht die Mengen an THC und CBD entscheidend waren, sondern wahrscheinlich noch andere Cannabinoide bzw. Inhaltsstoffe eine Rolle spielen, so die Schlussfolgerung der Forscher.
Abschließend ist festzuhalten, dass Kopfschmerzen nicht gleich Kopfschmerzen sind. Die Frage, ob oder wie gut Cannabis bzw. bestimmte Cannabinoide allgemein bei Kopfschmerzen wirken, muss differenziert betrachtet werden. Weitere quantitative wie auch qualitative Untersuchungen zu diesem Thema sind unabdingbar. Zumal an dieser Stell nicht verschwiegen werden darf, dass auch durch den Konsum von Cannabis bestimmte Kopfschmerzarten entstehen können.