Ist Sex auf Cannabis der bessere Sex?

Im Sommer 2020 haben wir euch bereits eine Studie vorgestellt, die ergab, dass Frauen die regelmäßig Cannabis konsumierten, eine höhere sexuelle Befriedigung erleben. Dieses Ergebnis deckt sich mit anderen Studien, die berichteten, dass Cannabis, welches vor dem Sex konsumiert wurde, Ängste reduzieren und die Intimität während dem Geschlechtsverkehr steigern konnte. Außerdem zeigte sich, dass der regelmäßige Cannabiskonsum den Sexualtrieb steigern und zu häufigerem Sex führen könne. Nichts desto trotz ist die bisherige Studienlage inkonsistent und teilweise widersprüchlich. Weitere Forschung wird gebraucht, um genauere Aussagen treffen zu können.

Nun berichtet auch eine aktuelle, in 2022 veröffentlichte Studie von Vorteilen, die Cannabis im Bezug auf das Sexualleben haben kann. Psychoaktive Substanzen werden oftmals vor allem bei jungen Leuten zur Bereicherung des Sexuallebens genutzt, allen voran Alkohol, Cannabis und MDMA. Allerdings sind deren Auswirkungen noch teilweise unklar.

An der Universität Almería in Spanien wurden 274 Personen im Alter von 18 und 30 Jahren befragt, wie sich der Konsum von Alkohol, Cannabis oder keinen Drogen vor dem Sex auf die Sexualfunktion auswirkt. Personen, die entweder an Krankheiten wie Depressionen oder Diabetes litten oder harte Drogen konsumierten, wurden von der Studie ausgeschlossen. Nur unter dem Einfluss von Cannabis, nicht aber bei alleinigem Alkohol- oder einem Mischkonsum von Alkohol und Cannabis oder bei Verzicht auf den Konsum von Substanzen, konnte eine positive Auswirkung auf das Sexualleben der ProbandInnen gezeigt werden. Im speziellen fanden die ForscherInnen, dass Cannabiskonsumenten im Vergleich zu Nicht-KonsumentenInnen über eine gesteigerte sexuelle Erregung sowie bessere Orgasmen berichteten, während sich zwischen Cannabiskonsum und einem möglichen erhöhten sexuellen Verlangen kein Zusammenhang fand.

Neben Angaben über Ihr Sexleben, sollten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen in den Umfragen auch über ihr Alter, ihre sexuelle Orientierung, ihrem Bildungsstand und dem Cannabis- und dem Alkoholkonsum Auskunft geben. Da die Teilnehmerzahl klein war, sowie subjektive Daten in Form von Selbstauskünften erhoben wurden, ist die Aussagekraft der Ergebnisse natürlich eingeschränkt. Die verantwortlichen Forscher und Forscherinnen wollen die Beobachtungsstudie über einen längeren Zeitraum weiter fortführen.

Dennoch, geben diese Studien Hoffnung für die Betroffenen von sexuellen Dysfunktionen. Die Nachfrage nach nebenwirkungsarmen Hilfsmitteln scheint groß. Dr. Jordan Tishler, Arzt für Innere Medizin und Präsident der Association of Cannabis Specialists, gab bezüglich der Publikation auf Insider an, dass seine PatientInnen regelmäßig danach fragen würden, wie sie Cannabis in ihr Sexualleben integrieren könnten. Besonders für die Behandlung von mangelndem Sexualtrieb und körperlicher Erregung, bei Schmerzen während der Penetration und Schwierigkeiten zum Orgasmus zu gelangen, sowie bei Angstzuständen und posttraumatischen Belastungsstörungen.

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