Kanada will offizielle Verkaufsstellen für Cannabis deutlich erhöhen

Die kanadische Provinz Ontario will zum neuen Jahr ihre bisherige Obergrenze für die Vergabe von Verkaufslizenzen an Cannabis-Geschäfte streichen. Nach Angaben der Regierung soll damit die Anzahl an offiziellen Verkaufsstellen, an denen man Cannabis legal kaufen kann, deutlich erhöht werden.⠀ ⠀

Dies wäre nicht nur für Ontario ein bedeutsamer Schritt, die Provinz im Osten Kanadas verfügt auch über große Strahlkraft auf das gesamte Land. Bis heute wurden in Ontario nur rund 20 offizielle Cannabis-Verkaufsstellen eröffnet, obwohl in der Provinz knapp 40 Prozent der kanadischen Bevölkerung leben, unter anderem in Metropolen wie Toronto. Laut der Regierung soll diese Zahl auf bis zu 1.000 Retail-Stores steigen. In ganz Kanada gibt es derzeit nur etwas mehr als 400 Cannabis-Läden. Noch immer kritisieren besonders kleinere Händler, die Lizenzvergabe sei zu teuer und aufwendig, dass große Konzerne praktisch bevorzugt würden. Die Einführung von Obergrenzen für Verkaufslizenzen scheint zweifellos auch dazu beigetragen haben, dass bisher weniger Cannabis-Läden als von der Regierung geplant ihre Tore seit der Legalisierung geöffnet haben.⠀ ⠀

Kanada gilt als Vorreiter beim Thema Cannabis-Legalisierung. Das Land ist die erste führende Industrienation der Welt, die Cannabis legalisiert hat – und nach Uruguay der zweite Staat weltweit. Seit Oktober 2018 dürfen erwachsene Kanadier Cannabis kaufen und konsumieren. Doch bei ihren Zielen kommt die Regierung um Premierminister Justin Trudeau langsamer voran als erhofft. Das gilt für die Kriminalitätsbekämpfung ebenso wie für die Bemühungen, Jugendliche von der Droge und von Dealern fernzuhalten. Die Lockerung der Lizenzvergabe für Cannabis-Geschäfte soll nun ihren Beitrag dazu leisten, die Nachfrage nach Cannabis in Kannada mit einem legalen Angebot zu stillen und nicht zuletzt den Schwarzmarkt weiter zu bekämpfen. ⠀