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Medizinisches Cannabis: Dieses Jahr noch keine Ernte in Deutschland
Der deutsche Anbau von medizinischem Cannabis im Auftrag des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) muss einen Rückschlag verkraften: Die Cannabisproduzenten Aurora, Aphria und Demecan können die für dieses Jahr geplante erste Ernte nicht einfahren. Laut Unternehmensangaben gelang es den Behörden aufgrund der Corona-Pandemie nicht, die notwendigen BtM- und GMP-Zertifizierungen fristgerecht auszustellen.
Das Unternehmen Aurora bereitet derzeit die Inbetriebnahme der Produktionsanlage in Leuna vor. „Wir freuen uns darauf, die Produktion zu beginnen, sobald alle notwendigen Schritte zur Produktionsvorbereitung und zu behördlichen Genehmigungen unternommen wurden – einige dieser Schritte dauern durch die anhaltende Pandemie verursachten Einschränkungen länger als ursprünglich erwartet und geplant“, erklärt Deutschlandgeschäftsführer Philip Schetter auf Anfrage des Medizinmagazins Apotheke Adhoc. „Aurora diskutiert regelmäßig den Projektfortschritt mit der Cannabisagentur und stimmt das weitere Vorgehen und etwaige Verzögerungen im Zeitplan ab. Die erste Lieferung wird sich vermutlich in das nächste Jahr verschieben.“
Auch das Berliner Start-up Demecan müsse sich zunächst den neuen Bedingungen anpassen und stellt ebenfalls eine Ernte für 2021 in Aussicht: „Unser Ziel ist es, zeitnah mit dem Anbau der Pflanzen zu beginnen, um so schnell wie möglich im neuen Jahr eine Lieferung an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zu gewährleisten“, so Geschäftsführer und Mitgründer Dr. Constantin von der Groeben. Demecan wird sein Medizinalcannabis in der Gemeinde Ebersbach bei Dresden anbauen.
Während Aurora und Demecan von einer Lieferung im nächsten Jahr ausgehen, kann Aphria noch noch keinen neuen Liefertermin bekanntgeben. Die Planungen laufen derzeit jedoch auf das erste Quartal 2021 hinaus. Das Unternehmen plant, die ersten Setzlinge aus Kanada zu importieren. Die Produktionsanlage entsteht derzeit in der Nähe von Neumünster.
Mittlerweile hat auch die Bundesregierung die Verzögerung der Cannabisernte bestätigt: „Die Betriebsbauvorhaben der vergaberechtlichen Vertragspartner wurden in Teilschritten beeinträchtigt und als Folge ist absehbar, dass sich Lieferungen von Medizinalcannabis aus deutschem Anbau an die Cannabisagentur des BfArM verzögern werden“, heißt es in einer Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums (BGM). Sofern keine weiteren Verzögerungen eintreten würden, könne voraussichtlich im ersten Quartal 2021 mit ersten Lieferungen zur Abnahme durch die Cannabisagentur gerechnet werden. „Die Angabe eines konkreten Datums ist der Bundesregierung derzeit nicht möglich“, so die Auskunft des BGM.
Doch was passiert, wenn es zu weiteren Verzögerungen kommt? Auch hierzu bezieht die Bundesregierung Stellung: „Grundsätzlich besteht die Möglichkeit zu prüfen, ob bei einem Ausfall bei einem Produzenten kurzfristig eine Kompensation des Ausfalls durch die übrigen Produzenten im Rahmen der vorhandenen Kapazitäten zulässig und möglich ist.“
Für den deutschen Cannabismarkt bleibt somit vorerst die komplette Importabhängigkeit bestehen. Ob die erste deutsche Cannabis-Ernte im kommenden Jahr erfolgen kann, bleibt abzuwarten. So muss sich auch Cansativa gedulden. Das Unternehmen hatte vom BfArM den Zuschlag für den Vertrieb von Cannabis zu medizinischen Zwecken in Deutschland erhalten.